Freitag, 14. Januar 2011
Erzählperspektiven
kn2961995, 18:53h
Informations- und Arbeitsblatt: Erzählperspektiven
1. Auktorialer Erzähler ( Distanz):
Der allwissende Erzähler organisiert die Elemente der Geschichte von einem Standpunkt außerhalb des Geschehens. Aber er ist vorhanden, er kommentiert, er mischt sich ein, teilt sich dem Leser mit. Er tritt quasi als mündlicher Erzähler einer Geschichte auf. Er überblickt das gesamte Geschehen in Raum und Zeit, beobachtet gewissermaßen aus der Hubschrauberperspektive und unterbricht das Geschehen durch Rückwendungen und Vorausdeutungen. Allerdings steckt er nicht im Kopf einer handelnden Figur.
Beispiel:
„Seine Geschichte soll hier erzählt werden. Er hieß Jean-Baptiste Grenouille...“ (Süskind, Parfum, S. 5)
2. Personaler Erzähler ( Unmittelbarkeit)
Das Geschehen wird dem Leser aus der Sicht einer der beteiligten Personen vermittelt. Er sieht alles mit deren Augen, befindet sich sozusagen direkt am Schauplatz in dieser Person; er erfährt folglich auch ihre Gedanken, aber nicht die anderer Personen. Da der Erzähler sich auf die Wiedergabe der Handlung konzentriert, enthält er sich erläuternder Bemerkungen.
Beispiel:
„Und so geschah es, daß Grenouille zum ersten Mal in seinem Leben seiner Nase nicht traute und dsie Augen zu Hilfe nehmen mußte, um zu glauben, was er roch.“ (Süskind, Parfum, S. 54)
3. Ich-Erzähler:
Der Erzähler distanziert sich nicht von der „Welt“, die er aufbaut, er steckt als „Mitspieler“ in ihr drin, ist also stets in das Geschehen emotional eingebunden. Der Leser erfährt vieles über den Erzähler, sieht aber alles durch dessen subjektiven Filter. Dieses erzählende Ich ist im Roman ein fiktives Ich und nicht mit dem Autor zu verwechseln! Seine Perspektive ist
entweder auktorial
Der Ich-Erzähler organisiert als erzählendes Ich (= sich erinnerndes Ich) die Elemente der Geschichte von einem Standpunkt außerhalb des Geschehens; er kommentiert, wertet oder distanziert sich von früherem Verhalten des erlebenden Ich Distanz
oder personal
Das Geschehen wird nur oder weitgehend aus der Sicht des erlebenden Ich
(= erinnertes Ich) vermittelt, daher starkes Gewicht auf innerer Handlung (Gefühle, Gedanken, Erinnerungen)
Unmittelbarkeit
Aufgabe:
auktorial: Meine Mutter hört auf ihren Tee abzugießen und starrt mich an, als hätte ich mein linkes Bein verkauft. Ich hoffe, ich schwanke nicht. Ich hoffe auch, ich stinke nicht, und versuche flach ein- und auszuatmen. Meine Mutter steht an der Spüle, ich lehne ihm Türrahmen der Küche.
personal:Selber werde ich mich wohl kaum erschießen. Bleibt Errol. Oder ich knall die vier Araber ab. Im Film wäre das eine Möglichkeit. Aber im Film wäre Errol mein bester Freund, und die vier hier wären meine Feinde, die von mir verlangen, dass ich meinen besten Freund erschieße. Ich würde in letzter Sekunde umschwenken und sie wie ein Sieb durchlöchern. Aber ich bin nicht im Film und Errol ist nicht mein bester Freund. Auch habe ich nichts gegen Hamal. Er war immer nett zu mir und hat mich fair behandelt. Ich kann ihn sogar verstehen. Er will sich schützen. Errol ist das Arschloch. Er hat es sich selber zuzuschreiben, dass er jetzt vor mir im Dreck liegt. Wieso musste er… Wieso hat er nur …Ich lege an und ziele auf Errols Kopf. Er sieht aus, als wäre er schon tot. Vielleicht ist er es tatsächlich. Seine Augen sind geschlossen und der Mund halb offen.
1. Auktorialer Erzähler ( Distanz):
Der allwissende Erzähler organisiert die Elemente der Geschichte von einem Standpunkt außerhalb des Geschehens. Aber er ist vorhanden, er kommentiert, er mischt sich ein, teilt sich dem Leser mit. Er tritt quasi als mündlicher Erzähler einer Geschichte auf. Er überblickt das gesamte Geschehen in Raum und Zeit, beobachtet gewissermaßen aus der Hubschrauberperspektive und unterbricht das Geschehen durch Rückwendungen und Vorausdeutungen. Allerdings steckt er nicht im Kopf einer handelnden Figur.
Beispiel:
„Seine Geschichte soll hier erzählt werden. Er hieß Jean-Baptiste Grenouille...“ (Süskind, Parfum, S. 5)
2. Personaler Erzähler ( Unmittelbarkeit)
Das Geschehen wird dem Leser aus der Sicht einer der beteiligten Personen vermittelt. Er sieht alles mit deren Augen, befindet sich sozusagen direkt am Schauplatz in dieser Person; er erfährt folglich auch ihre Gedanken, aber nicht die anderer Personen. Da der Erzähler sich auf die Wiedergabe der Handlung konzentriert, enthält er sich erläuternder Bemerkungen.
Beispiel:
„Und so geschah es, daß Grenouille zum ersten Mal in seinem Leben seiner Nase nicht traute und dsie Augen zu Hilfe nehmen mußte, um zu glauben, was er roch.“ (Süskind, Parfum, S. 54)
3. Ich-Erzähler:
Der Erzähler distanziert sich nicht von der „Welt“, die er aufbaut, er steckt als „Mitspieler“ in ihr drin, ist also stets in das Geschehen emotional eingebunden. Der Leser erfährt vieles über den Erzähler, sieht aber alles durch dessen subjektiven Filter. Dieses erzählende Ich ist im Roman ein fiktives Ich und nicht mit dem Autor zu verwechseln! Seine Perspektive ist
entweder auktorial
Der Ich-Erzähler organisiert als erzählendes Ich (= sich erinnerndes Ich) die Elemente der Geschichte von einem Standpunkt außerhalb des Geschehens; er kommentiert, wertet oder distanziert sich von früherem Verhalten des erlebenden Ich Distanz
oder personal
Das Geschehen wird nur oder weitgehend aus der Sicht des erlebenden Ich
(= erinnertes Ich) vermittelt, daher starkes Gewicht auf innerer Handlung (Gefühle, Gedanken, Erinnerungen)
Unmittelbarkeit
Aufgabe:
auktorial: Meine Mutter hört auf ihren Tee abzugießen und starrt mich an, als hätte ich mein linkes Bein verkauft. Ich hoffe, ich schwanke nicht. Ich hoffe auch, ich stinke nicht, und versuche flach ein- und auszuatmen. Meine Mutter steht an der Spüle, ich lehne ihm Türrahmen der Küche.
personal:Selber werde ich mich wohl kaum erschießen. Bleibt Errol. Oder ich knall die vier Araber ab. Im Film wäre das eine Möglichkeit. Aber im Film wäre Errol mein bester Freund, und die vier hier wären meine Feinde, die von mir verlangen, dass ich meinen besten Freund erschieße. Ich würde in letzter Sekunde umschwenken und sie wie ein Sieb durchlöchern. Aber ich bin nicht im Film und Errol ist nicht mein bester Freund. Auch habe ich nichts gegen Hamal. Er war immer nett zu mir und hat mich fair behandelt. Ich kann ihn sogar verstehen. Er will sich schützen. Errol ist das Arschloch. Er hat es sich selber zuzuschreiben, dass er jetzt vor mir im Dreck liegt. Wieso musste er… Wieso hat er nur …Ich lege an und ziele auf Errols Kopf. Er sieht aus, als wäre er schon tot. Vielleicht ist er es tatsächlich. Seine Augen sind geschlossen und der Mund halb offen.
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